2.Männer

Trainer: Steffen Seeber

Co-Trainer: Thomas Schröder

Trainingszeiten:

Di: 20:00-22:00 Uhr Ajax-Arena

Do: 20:00-22:00 Uhr Ajax-Arena

VfL Lichtenrade II – KSV Ajax II 25:26 ( 10:13 )

Geschrieben von Niclas Thielemann am . Veröffentlicht in 2.Männer

Spielbericht 2.Männer vom 20.09.2020

 

Sehr frei nach G.G. Marquez: „Handball in den Zeiten des Corona“

Ende September, Saisonstart beim VfL Lichtenrade II:

- Hygieneregeln (zum Teil verwirrend),

- neue Staffeleinteilungen (auch verwirrend),

- Gerüchte und Spekulationen um Abteilungsauflösungen beim VfL sowie einen Rückzug des Gegners in der Oberliga und damit die Frage, wer genau uns da gegenüberstehen wird (natürlich extrem verwirrend!)

Demzufolge konnte die - bekannte und daher ausnahmsweise nicht verwirrende - Ansage des Trainer nur lauten: „Jetzt macht euch mal nicht so viel Kopf, sondern spielt einfach das, was ihr könnt!“ (Wer Seeber kennt, der kann sich sowohl seinen Tonfall als auch seine darauf folgenden, ergänzenden Worte vorstellen..).

Nachdem alle Mannschaftsmitglieder die Halle und auch den Eingang mehr oder weniger souverän gefunden und sich in zwei Umkleiden („Ach, da drüben sind ja auch noch welche von uns!“) in die Spielkleidung geworfen hatten, konnten wir den Gegner in Augenschein nehmen. Erste Erkenntnis: Naja, sind doch einige bekannte Gesichter dabei. Der Aderlass durch die Querelen des Sommers schien sich also einigermaßen in Grenzen gehalten zu haben. Trotzdem hatten die Hausherren gefühlt 20 Feldspieler und einen ganzen Stapel an Torhütern dabei… egal, am Ende standen brav 14 Spieler und drei Betreuer auf dem Bogen. Als Schiedsrichterin fungierte (vielen Dank dafür!) eine Spielerin der Lichtenrader Damen, die ihre bei der Mannschaftsbegrüßung verkündete Marschroute (wer dabei war, wird wissen was ich meine 😉) auch das ganze Spiel über in die Tat umsetzen konnte.

Das Spiel begann, und beide Seiten wirkten… naja, verwirrt. Spielerisch ging hüben wie drüben nicht viel zusammen, die Abwehrreihen hielten gut dagegen und so dauerte es doch über vier Minuten, bis das erste Tor fiel (glücklicherweise für uns) viel. Prompt eines nachgelegt und der Gegner nahm schon früh die erste Auszeit. Die schien auch ihren Zweck erfüllt zu haben, denn nicht einmal drei Minuten später lagen wir mit Einem hinten, um kurz darauf selbst wieder in Führung zu gehen. Dieses Auf und Ab zog sich durch die ganze erste Halbzeit. Zwar konnten wir uns immer einen kleinen Vorsprung erhalten aber so richtig planvolles und schönes Angriffsspiel sieht anders aus. Das galt auch für die Hausherren, die sich laut eigener Aussage, erstmal in der ungewohnten Zusammenstellung der Mannschaft zurechtfinden mussten. Aber auch unsere Abwehr stand recht gut und ließ nur wenige Tore aus dem Spiel heraus zu. Halbzeitstand: 10:13.

Nach der Halbzeit ging es dann mal richtig gut los. Zwar ein Tor kassiert, danach aber vier am Stück gemacht, und in Minute 37 stand es 11:17. Sechs Tore Vorsprung, was soll noch groß passieren? Jetzt konnte man also mal was testen… und zwar die Stabilität des Halleninventars: Ballfangnetz, Latte, Pfosten, Wand hinter und über dem Tor, gelegentlich Arm, Bein oder Bauch des gegnerischen Torwarts (hab ich nicht sogar einen Propper’schen Poweraufsetzer gesehen?), jedenfalls landete der Ball kaum noch im Tor. Ironischerweise „erspielten“ wir uns gerade in dieser Phase einige richtig schöne Chancen, hätten aber kein Scheunentor getroffen. Die Konsequenz: 2 (genau: zwei!) Tore in 10 Minuten und ein Stand von 19:19 zehn Minuten vor dem Abpfiff. Auszeit Seeber, kurzes Besinnen, zwei Treffer: 19:21. Dann wieder der alte Trott, Einzelaktionen, überhastet weggeworfene Bälle, Ausgleich zum 21:21. Und es blieb spannend/nervenaufreibend/unansehnlich: Wir legten eins vor, LiRa zog nach; dieses Spielchen behielten wir bis zum 25:25 bei. Dabei war auf beiden nichts mehr von Handballkunst zu sehen, Brechstange war angesagt. Glücklicherweise hatten wir an diesem Tag das glücklichere („bessere“ wäre ein vermessener Begriff an dieser Stelle) Händchen in Form unserer Raupe, die den Ball mit schierem Willen ein letztes Mal doch noch am Keeper vorbei im Tor unterbrachte, 25:26!

Fazit: Wir dürfen uns tatsächlich nie, nie, nie auf einem Vorsprung ausruhen, nicht einmal mit diesem Gedanken spielen: Zwar konnten wir diesmal ein Debakel Pankow’schen Ausmasses verhindern (man erinnere sich mit Grausen an den 27.10.2019!); das lag aber nicht wirklich daran, dass wir dieses Spiel noch großartig im Griff hatten. Zum einen hatte LiRa gerade auch in dieser Phase deutlich mit sich selbst zu kämpfen, zum anderen haben wir diesmal den Kopf rechtzeitig aus dem … (wo auch immer er war!) bekommen und mental dagegengehalten. Wenn wir so weiterspielen, dann könnte diese Saison echt zäh werden! Aber: die Abwehr steht größtenteils schon recht gut. Wenn wir jetzt noch lernen, 100%ige Chancen auch in Tore zu verwandeln, dann ist mir schon deutlich weniger bange!

Schöne Grüße,

Micha